Skip to main content

Dieses Jahr führte uns die mehrtägige Tour des Porscheclub Köln e.V. nach Frankreich, genauer in den Elsaß und nach Lothringen. Den Namen erhielt die Tour wegen der sehr unterschiedlichen Eindrücke, die auf den ausgewählten Strecken gesammelt werden konnten. Der Elsaß – mit seiner überwiegend durch Weinberge mediterran geprägten Landschaft in Pastelltönen gezeichnet. Und im Gegensatz dazu Lothringen – deutlich kühler und ursprünglicher, mit teils kargen, felsigen Gebieten unterbrochen durch Vegetation in satten, dunklen Grüntönen.

Die meisten Teilnehmer reisten bereits am Freitag nach Mutzig an, um die Tour richtig genießen zu können. So haben wir schon am Freitagabend in großer Runde zusammen gegessen und uns mit interessanten Gesprächen auf die nächsten Tage vorbereitet.

Bis zum offiziellen Start am Samstag um 10:30 Uhr waren auch alle anderen Teilnehmer eingetroffen, so dass wir bei strahlendem Sonnenschein und geöffnetem Verdeck los fuhren. Die Elsässer Weinstrasse war der Weg und das Ziel. Ein erster Kaffeestopp wurde am Chateau Haut Koenigsbourg eingelegt. Nachdem wir alle erfolgreich einen Parkplatz gefunden hatten, gab es Gelegenheit, den herrlichen Ausblick und das Chateau selbst zu bewundern.

Weiter ging es in das romantische Kaysersberg. Dort schwärmten wir aus, um uns für die weitere Fahrt mit Flammkuchen und anderen Leckereien zu stärken.

Ein weiteres Stück der Elsässer Weinstrasse lag noch zwischen uns und dem mitten in den Vogesen gelegenen Chalethotel Le Collet, das uns für die kommenden Tage als Stützpunkt dienen sollte. Das in Holz gehaltene Hotel in der Nähe des Col de la Schlucht war der ideale Ausgangspunkt für alle Aktivitäten, da hier die Strassen sternförmig zusammenliefen und man somit alle Ziele ohne grosse Umwege ansteuern konnte. Nachts war auf diesen Tourismusstrassen „Tote Hose“ und man konnte sich ganz der vorzüglichen Küche und danach der ungestörten Nachtruhe widmen.

Am Sonntagmorgen haben wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg zu den Jardins de Berchigranges gemacht. Allerdings war die Überraschung groß, als wir feststellen mussten, dass der Garten erst um 14:30 Uhr öffnen sollte. Aber der Besitzer hat extra für uns den Garten geöffnet, so dass wir planmäßig lustwandeln konnten. Mitten in die rauhe Landschaft der Vogesen wurde ein ehemaliger Steinbruch in ein üppiges Pflanzenparadies mit kleinen Pfaden und Wegen verwandelt. Ein einmaliges Kleinod.

Das Motto des Tages lautete jedoch „von Gärten und Kaskaden“, so dass wir als nächsten Höhepunkt die Wasserfälle „La Grande Cascade de Tendon“ ansteuerten. Die Autos wurden geparkt und nach einem kleinen Kaffeestop machten wir uns auf den Weg zu den Wasserfällen. Dort gab es die Gelegenheit, die mitgebrachten Wanderschuhe zu benutzen und zur Abwechslung eine kleine Kletterpartie einzulegen.

Anschließend wurden die mitgeführten Lunchpakete verspeist, bevor wir die Route de Cretes unter die Reifen nahmen. Diese ehemalige Militärstraße verläuft fast auf ganzer Strecke unterhalb des Gipfelkamms, so dass wir tolle Kurven und herrliche Ausblicke zu fahren und sehen bekamen. Ein einmaliges Wetter begleitete uns während der gesamten Fahrt; dunkle Wolken vermischten sich mit strahlend blauem Himmel und gaben während der ganzen Fahrt ein tolles Lichtspiel ab. Kurz vor dem Erreichen des Hotels gewannen dann jedoch die dunklen Wolken die Oberhand und entluden sich in einem heftigen Gewitter. Graupel bedeckte nach wenigen Sekunden die Strasse und die Sicht reichte gerade einmal ein paar Meter. Dieses Schauspiel dauerte jedoch nur ein paar Minuten und am Hotel angekommen, blinzelte auch schon wieder die Sonne zwischen den Wolken hindurch.

Die „Grand Tour de Vogeses“ war dem dritten Tag gewidmet. Es standen 230 Kilometer quer durch die Vogesen auf dem Programm. 13 Paßüberquerungen waren in die Tour eingebaut. Die Sonne versteckte sich anfangs noch hinter Wolken, aber wir konnten auf trockner Straße diese herrliche Tour in Angriff nehmen.

Während der teilweise sportlich ambitionierten Hatz durch die Berge blieben alle Fahrzeuge wie an der Perlenschnur aufgereiht zusammen, doch in den kleinen Strässchen von Sainte Marie aux Mines mit seinen Einbahnstrassen und Ampelkreuzungen löste sich unsere Truppe in Einzelteile auf. Eine Splittergruppe konnten wir am Ortsausgang wieder einsammeln doch eine Dreiergruppe blieb verschollen. Per Handy wurde vereinbart, dass wir uns beim Mittagessen in Ammerschwihr treffen wollten. War ja auch kein Problem, schliesslich waren im Roadbook die genauen Koordinaten des Restaurants angegeben. Bedauerlicherweise gab es bei den Koordinaten einen kleinen Zahlendreher und das „Ziel“ wurde damit cirka 15 Kilometer vom Restaurant in „the middle of nowhere“ erreicht. Zahllose Telefonate später waren wir dann doch alle im Restaurant „Aux Armes de France“ in Ammerschwihr versammelt. Glücklicherweise führt das Restaurant seinen Bip Gourmand zu Recht und das großartige Essen entschädigte für alle erlittenen Strapazen. In herrlichem Ambiente genossen wir ein vorzügliches Drei-Gänge-Menü.

Abends im Hotel waren sich alle Fahrer(innen) und Beifahrer(innen) einig. Diese Tour war wieder einmal ein Höhepunkt der jährlichen Veranstaltungen des Porscheclub Köln e.V. und hervorragend vorbereitet und organisiert von Hartmut und Ilona Dägling.

Gerhard Ross


20.05.2012