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75 Years of Porsche
Officially approved Porsche Club 4

Tag 3 ... Freitag

Der Vormittag stand zur freien Verfügung, z.B. zum Ausschlafen :-) Trotz des reichhaltigen Programms, den vielen Porsche-Konvoifahrten auf der Insel war genügend Zeit zum Erholen und Shoppen. Dieser Vormittag konnte zum Beispiel für eine Strand- und Dünenwanderung genutzt werden.

(Wanderungen am Nordseestrand)

Die Dünen entstanden einst durch die gigantischen Sandmassen, die vom Wind an die Küsten geschoben wurden. Seit der Abtrennung Sylts vom Festland im 14. Jahrhundert folgt ein stetiger Landverlust durch Sturmfluten. Durch die Meerestiefen entstehen hohe Wellen, die diesen Landverlust zur Folge haben. Mit millionenteuren Strandspülungen wird zum einen dieser Sand wieder zurück an die Insel gespült, zum anderen diese Tiefen verflacht, um die extremen Wellen nicht erst entstehen zu lassen. Nur durch die Bepflanzung wird dieser Sand vor Wind und Wasser geschützt. Die Dünen dürfen daher nur auf den befestigten Wegen betreten werden. Die Pflanzen werden so geschützt.

(Führung durch Keitum)

Der nächste Stopp war im Dorf Keitum, wo schon Silke von Bremen, unsere Begleitung für die nächsten interessanten Stunden, fröhlich wartete. Der Ort liegt wenige Kilometer südlich von Munktmarsch, dem* früheren Touristenhafen. Weil alle Touristen von dort aus gleich weiter westlich nach Westerland kutschiert wurden, blieb Keitum über die Tourismus - Jahrzehnte hinweg nahezu unberührt. Der Ort wird daher von den historischen reetgedeckten Häusern dominiert. Die Häuser zeigen den damaligen Reichtum des Ortes. Im 17. und 18. Jahrhundert wohnten hier sehr viele Kapitäne, die von Walen und dem Handel lebten. Wegen seiner Lage am Wattenmeer ist der Ort nicht so extrem vom Landverlust gekennzeichnet, wie die westliche Nordseeküste der Insel. So blieben die Häuser erhalten, mussten nicht ständig abgebrochen und weiter in Richtung des rettenden Inselinneren verschoben werden.

(Gruppenfoto in Keitum)

Abseits des eigentlichen Ortes wurde auf dem höchsten Punkt des Dorfes eine Kapelle errichtet, aus der später die St. Severin Kirche entstand. Der Name stammt vom Kölner Bischoff, der hier vor Jahrhunderten die Insel erneut christianisieren musste. Die ständigen Seestürme, die Landverluste, Seefahrer, die nie mehr nach Hause kamen, ließen die Bewohner am erst jungen christlichen Glauben zweifeln. Um die Rückkehr zum heidnischen Glauben zu verhindern, wurde diese Kirche auf dem damaligen Göttertempel errichtet. Der große Findling, der bei der Kirchenrestauration wieder gefunden wurde, war vermutlich der Deckel eines dortigen Hünengrabes, Opfertisch oder ähnliches. St. Severin ist einer von zwei verbliebenen Kirchen auf Sylt. Der Landverlust sowie die Dünenwanderungen haben alle übrigen Kirchen verschüttet und regelrecht zerquetscht. Dieser besondere Reiz ist daher für nicht wenige Prominente der Grund für die Eheschließung in dieser Kirche gewesen. Musikalisch begleitet werden diese Gottesdienste von einer neu erbauten Orgel, die objektiv betrachtet für dieses kleine Gotteshaus zu groß dimensioniert ist. Von den klanglichen Möglichkeiten wurden wir in einem exklusiven Orgelkonzert überzeugt, dass Frau von Bremen für uns organisiert hatte.

Der Abend klingt anschließend in der "Sansibar" aus. Die beiden von der "Inselautobahn" gut sichtbaren Parkplätze lassen eine große Location erwarten. Nach dem Bezwingen der Düne erwartet den Besucher eine größere Ski-Hütte, in der es wie in zahlreichen In-Treffs zünftig zugeht. Klein, beengt, kuschelig, urig ... die Party erreicht so schnell den Siedepunkt. Neben der großen Speisekarte ist das Lokal für seine unfassbare Weinkarte bekannt. Mehrere tausend Weine lagern im Keller, der unter dieser Bar in die Düne gebaut wurde. In zwei weiteren Lagern auf der Insel bzw. Festland lagert nochmals ein Vielfaches dieses Bestandes. Einer der Inhabe zeigte uns exklusiv diesen öffentlich nicht zugänglichen Keller und erklärte die Besonderheiten der Weinkarte - z.B. die vierstelligen Preise für sehr rare Weine -.

(Raritäten im Weinkeller der Sansibar)

Tag 4 ... Samstag

Das Morsumer Kliff war der nächste Programmpunkt. Die Besonderheiten sind auch hier die große Vielfalt verschiedener Sedimentschichten aus der Eiszeit, die das Kliff in zahlreichen Farben schimmern lassen.

(Morsumer Kliff)

Die Wanderung entlang des Kliffs zeigte den Landverlusten nach Stürmen besonders anschaulich. Das Meer frisst das Kliff von unten so weit weg, bis es schließlich komplett wegbricht. Auch hier gilt : die Wege am Kliff nicht verlassen, nicht in die Dünen laufen. Die Einblicke in das Naturschutzgebiet Strand und Dünen waren auch aus sicherer Entfernung beeindruckend.

(Gruppenbild)

Vom Landverlust ist auch das Restaurant Kliffkieker, unsere Mittagsrast, betroffen. Vor Jahren wurde das Lokal vom Sturm so weit unterspült, dass mehrere Meter des Lokals tatsächlich in der Luft hingen. Der Blick aufs Meer ist besonders am Abend sehr gefragt ... von der Terrasse aus geht die Sonne nicht einfach unter, sie fällt direkt ins Meer. Die Holzplanken des Lokals sorgen auch für den Namen der beliebten Veranstaltung "Danz op de Deelen". Der hohe Seegang sowie der starke Wind bilden hier am Strand die Basis für Surfmeisterschaften. Der Strand lädt daher ganz besonders zu Spaziergängen ein ... z.B. in nördliche Richtung, zum "Wonnemeyer". Nicht nur die großen Kuchenstücke laden hier zum Verweilen ein.

Zum Kuchen gehört natürlich auch ein friesischer Tee. Ein großes Teeimport-Unternehmen bot uns nachmittags ein Teeseminar an. Über die gängigen Teesorten, deren Anbaugebiete, deren Import, die Veredelung sowie die Zusammenstellung der Teemischungen blieben keine Fragen offen.

(Teeseminar)

Das Qualitätsangebot überzeugte schließlich auch überzeugte Kaffeetrinker. Die billigen Teebeutel aus dem Discounter haben mit diesen Teegenuss nichts mehr gemeinsam.

Die Reise findet im Hotel den krönenden Abschluss. Unsere 4 Organisatoren - die Ehepaare Köchling und Wienand - wurden vom PC Köln als auch vom PC Aachen mit Geschenken für ihre hervorragende Organisation geehrt.

(PC Köln Präsident Andreas Schmidt, im Hintergrund der Präsident vom PC Aachen)

Unsere Clubpräsidenten "mussten" wieder einmal feststellen, dass die Zusammenarbeit zwischen PC Köln und PC Aachen ausgezeichnet funktioniert. Es wird bestimmt nicht die letzte gemeinsame Veranstaltung sein. Unser Präsident Andreas Schmidt gab der Veranstaltung abschließend die Schulnote 1- ... es muss ja noch eine Steigerungsmöglichkeit beim nächsten Event möglich sein.

Nach dem Vier-Gänge-Menü im hoteleigenen Restaurant wurde es noch ein feucht fröhlicher Abend der befreundeten Clubs und eine kurze Nacht.

Tag 5 ... Sonntag

So fand am Sonntag noch das abschließende, gemeinsame Frühstück im Hotel statt. Einige Mitglieder haben ihren Sylt-Urlaub verlängert. Die Mehrheit fuhr noch am Sonntag nach Hause. Den Dankesworten der Clubpräsidenten bleibt wenig hinzuzufügen. Die für Sylt-Einsteiger erstaunliche Größe - mit einer Länge von mehr als 40 km - bietet unglaublich viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Die perfekte Organisation, die abwechslungsreiche Programmgestaltung mit genügend Zeitfenstern für eigene Aktivitäten, überzeugten alle Teilnehmer. Sylt, wir sehen uns bald wieder :-)

Michael Jarke

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